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Weihnachts-FEST-machen

    Was gehört zum WeihnachstFEST dazu?

    • Traditionen
    • Sehnsüchte.
    • Erwartungen 
    • Essen
    • Schnee
    • Familie 
    • Christbaum
    • Bestimmte Lieder (z.B.: Stille Nacht; O du Fröhliche; Last Christmas?) 

    Für viele gehört zu Weihnachten auch ein Stall mit einer Futterkrippe,
    Maria und Josef, Hirten, Engel, Könige…
    Für den Evangelist Johannes offenbar nicht…

    Er erwähnt in seiner Weihnachtsgeschichte keinen der oben genannten „biblischen“ Personen oder Gegenstände.
    Sondern er formuliert lyrisch und tiefgründig, was geschehen ist:

    Das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit (Johannes 1,14)

    (Der komplette Text des sogenannten Johannes-Prologs findet sich hier und kann da auch in unterschiedlichen Übersetzungen gelesen werden.)

    • Wie und wo macht Gott (sich) (weihnachts-)FEST?

    Gott hat sich auf diese Welt eingelassen!
    Das Wort wurde Fleisch und „zeltete“ unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit. (Joh. 1,14)

    In der Serie „The Chosen“ wird m.E. sehr plastisch dargestellt, wie das gewesen sein könnte. Wie Jesus unterwegs war. Wie er den Menschen begegnete. Wie er, der Heiland, Heil und Heilung brachte.
    The Chosen ist die erste Serien-Verfilmung über das Wirken von Jesus und darüber, wie drastisch sich das Leben der Menschen verändert, die ihm begegnen. Die Serie wurde über Crowdfunding finanziert und hat sich binnen kürzester Zeit zu einem Phänomen mit über 400 Millionen Zuschauern entwickelt.
    Es wird ein derart menschlicher Jesus gezeigt, wie man ihn bisher noch nicht gesehen hat: warmherzig, humorvoll, einladend. Und so unwiderstehlich göttlich, dass man begreift, warum die Menschen alles stehen und liegen lassen, um ihm zu folgen. Von dieser Serie erscheint in diesen Tagen die dritte Staffel. Weitere Infos dazu finden sich hier.

    Nikolaus Herman, der in Altdorf geboren sein soll und nach dem u.a. die Hermangasse benannt ist, hat in seinem Weihnachtslied „Lobt Gott, ihr Christen alle gleich“ (EG 27) die Weihnachtsbotschaft in alten Worten aber mit viel Tiefgang verdichtet und gedichtet:

    Lobt Gott, ihr Christen, alle gleich
    in seinem höchsten Thron,
    der heut‘ schließt auf sein Himmelreich
    und schenkt uns seinen Sohn.

    Er kommt aus seines Vater Schoß
    und wird ein Kindlein klein,
    er liegt dort elend, nackt und bloß
    in einem Krippelein.

    Er äußert sich all’ seiner G’walt,
    wird niedrig und gering
    und nimmt an sich ein’s Knechts Gestalt,
    der Schöpfer aller Ding’.

    Er wechselt mit uns wunderlich:
    Fleisch und Blut nimmt er an
    und gibt uns in sein’s Vater Reich
    die klare Gottheit dran.

    Er wird ein Knecht und ich ein Herr;
    das mag ein Wechsel sein!
    Wie könnt’ es doch sein freundlicher,
    das herze Jesulein.

    Heut’ schließt er wieder auf die Tür
    zum schönen Paradeis;
    der Cherub steht nicht mehr dafür,
    Gott sei Lob, Ehr‘ und Preis.

    • (Wo) will ich (Gott) FESTmachen?

    • Bin ich bereit zum FESTmachen?
    • Muss/will ich mich vielleicht erst auf den Weg machen, um FEST zu machen?

    Lied: „Ich steh an deiner Krippe hier“

    • Woran kann ich mich letztendlich FESTmachen, FESThalten?
    • Was hält, wenn alles andere wegbricht?

      Im „Heidelberger Katechismus„, einem reformierten Bekenntnistext, wird die Frage so formuliert:

      Was ist dein Einziger Trost im Leben und im Sterben?

      Und die Antwort:
      Dass ich mit Leib und Seele
      im Leben und im Sterben nicht mir,
      sondern meinem getreuen Heiland
      Jesus Christus gehöre.

      Er hat mit seinem teuren Blut
      für alle meine Sünden vollkommen bezahlt
      und mich aus aller Gewalt des Teufels erlöst;
      und er bewahrt mich so,
      dass ohne den Willen meines Vaters im Himmel
      kein Haar von meinem Haupt kann fallen,
      ja, dass mir alles zu meiner Seligkeit dienen muss.

      Darum macht er mich auch
      durch seinen Heiligen Geist
      des ewigen Lebens gewiss
      und von Herzen willig und bereit,
      ihm forthin zu leben.

    (weitere Infos zum „Heidelberger Katechismus“ und Bibelstellen zu den Aussagen finden sich hier.)

    Martin Luther hat in seiner etwas „derben“ Sprache von seinem FESTmachen, seiner Hoffnung geschrieben,
    die weit über Weihnachten hinaus geht:

    Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich nicht glauben darf, dass Gott mir um Christi Willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so ist’s aus mit mir.

    Ich muss verzweifeln, aber das lasse ich bleiben.
    Wie Judas an den Baum mich hängen, das tu’ ich nicht.
    Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi wie die Sünderin.
    Ob ich auch noch schlechter bin als diese, ich halte meinen Herrn fest.

    Dann spricht er zum Vater:
    „Dieses Anhängsel muss auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle Deine Gebote übertreten, Vater, aber er hängt sich an mich. Was will’s! Ich starb auch für ihn. Lass ihn durchschlupfen.“

    Das soll mein Glaube sein.

    Wie soll mein Glaube (zum Weihnachts-) FEST sein oder werden?


    Wir wünschen ein gesegnetes WeihnachtsFEST!

    Pfarrer Bernd Popp
    im Namen aller Kolleginnen und Kollegen

    Infos zu weiteren Gottesdiensten, etc. in der Weihnachtszeit finden sich hier.